Bürgerbeteiligung soll die Wünsche der Bürger:innen berücksichtigen
BEUEL, 09. August 2023. Die gesamtstädtische Parkraumstrategie nimmt ihre ersten Formen in Beuel an. Beauftragt durch das Stadtplanungsamt der Stadt Bonn hat ein Ingenieurbüro aus Kassel die notwendigen Untersuchungen zum Parkraum für das Beueler Zentrum durchgeführt. Das untersuchte Gebiet umfasst das Combahnviertel bis zur Werdstraße im Norden, Beuel-Mitte bis zur Ringstraße im Süden und wird nach Osten durch die Bundesbahn und die Niederkasseler Straße begrenzt.
Der frisch verpflichtete Alexander-Frank Paul, Bezirksverordneter der Beueler SPD, spricht über die Ergebnisse der Erhebung: „Die Untersuchung hat ergeben, dass es im untersuchten Gebiet etwa 3.300 öffentliche Parkplätze gibt, von denen ein Großteil unbewirtschaftet ist. 80% dieser Plätze sind dauerhaft belegt – dies erzeugt einen hohen Parkdruck bei den Anwohnerinnen und Anwohnern. Gleichzeitig zeigt die Analyse, dass es in den vorhandenen Tiefgaragen – auch in den Spitzenzeiten – freie Stellplätze gibt, die von jedem genutzt werden können. In der heutigen Sitzung der Bezirksvertretung Beuel haben wir ein zweistufiges Bürgerbeteiligungsverfahren beschlossen, damit die Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Gewerbetreibenden in dem Prozess berücksichtigt werden können.“
Dazu ergänzt Gerhard Baumgärtel, Fraktionssprecher und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen in Beuel: „Das Combahnviertel als Bönnsches Viertel und die Friedrich-Breuer-Straße werden ja bereits gesondert betrachtet. Das beauftragte Ingenieurbüro bewertet in seiner Analyse genau wie wir als Beueler Koalition eine flächendeckende Bewirtschaftung des Parkraums als sinnvoll. Das Beueler Zentrum ist durch den ÖPNV sehr gut angebunden. Doch für Fahrräder beispielsweise fehlen nach der Untersuchung weitere Abstellmöglichkeiten. Eine Bewirtschaftung des Parkraums soll dazu führen, dass Anwohnende die Möglichkeit des langfristigen Parkens in den Wohnquartieren bekommen und gleichzeitig kurzfristiges Parken für die Geschäftsstraßen bevorzugt wird. In einem Änderungsantrag haben wir uns dafür stark gemacht, die Bedürfnisse der ansässigen Gewerbetreibenden und Selbstständigen in einem gesonderten Workshop zu berücksichtigen und etwaige Ängste vor genereller Veränderung abzufangen.“
Weiterhin erklärt Achim Joest, für die Linke in der BV, die Notwendigkeit der Veränderung der Parksituation: „Das Gutachten zeigt eindeutig, dass es große Mängel bei der Anordnung des Parkens gibt. Die Barrierefreiheit der Gehwege ist aufgrund der halbseitig oder ganz auf dem Gehweg parkenden Autos in vielen Straßen verletzt. Durch diese Anordnung wird selbst die schon veraltete Mindestbreite von 1,50 Metern oftmals unterschritten. Von den heutzutage vorgegebenen 2,50 Metern bei einem neu geplanten Bürgersteig können wir in Beuel leider nur träumen. Unter anderem deshalb ist die Entwicklung eines Parkraumkonzepts mit Beteiligung der Bürger:innen unbedingt notwendig. Es müssen kreative, aber auch funktionale Lösungen für die Bedürfnisse der Fußgänger:innen und der parkenden Autos gefunden werden.“