Mehrheitsbündnis in Hardtberg sieht Notfallversorgung in Gefahr

Offener Brief an Minister Karl-Josef Laumann

Bonn, den 23. Juli 2024

Die Landesregierung NRW will die Kardiologie im Helios-Klinikum auf dem Hardtberg schließen. Die Hardtberger Bezirksfraktionsvorsitzenden Jutta Brodhäcker (GRÜNE) und Dominik Loosen (SPD) sowie die Einzelverordneten Harald Pfankuchen (BBB) und Ilja Bergen (parteilos) kritisieren die Pläne scharf und haben sich jetzt in einem offenen Brief an den NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gewandt.

Die Bezirksverordneten betonen, dass sie die Ziele der neuen Krankenhausplanung durchaus nachvollziehen können. Eine Konzentration von planbaren, komplexen Eingriffen an dafür besonders ausgerüsteten Krankenhäusern sei grundsätzlich eine gute Idee. Das dürfe sich aber nicht negativ auf die Versorgung von Notfällen auswirken.

Gerade in der Kardiologie werden besonders viele akute Notfälle, z.B. Herzinfarkt und Herz-Kreislauf-Stillstand behandelt. Dabei kommt es häufig auf jede Sekunde an. Diese Notfälle könnten zukünftig nicht mehr im Hardtberger Klinikum versorgt werden, also verlängert sich die Transportzeit.

Das Klinikum ist eines der wichtigsten Notfall-Krankenhäuser der Stadt und für die Notfallversorgung im Bonner Westen, aber auch im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, unverzichtbar. In den letzten Jahren wurde seitens der Klinik massiv in die Zentrale Notaufnahme und in die Kardiologie investiert.

Die Bezirksverordneten befürchten einen „Domino-Effekt“: wenn die Kardiologie schließen muss, steht die Notfallversorgung insgesamt auf dem Spiel. Auch weil es dann noch schwieriger wird, qualifiziertes Personal in Medizin und Pflege zu gewinnen und weiterzubilden.

Völlig unklar ist, wie die entstehende Versorgungslücke – etwa 2.000 stationäre Patient*innen jährlich – von den in Bonn verbleibenden kardiologischen Abteilungen abgedeckt werden kann. Denn den Plänen der Landesregierung zufolge sollen von derzeit sechs kardiologischen Abteilungen nur drei erhalten bleiben.

Darum appellieren die Bezirksverordneten an Minister Laumann, die Kardiologie und damit die Notfallversorgung im Hardtberger Klinikum zu erhalten.

Hier geht es zum Offenen Brief:

Veröffentlicht am 13. August 2024 um 13:58 Uhr.