Dr. Julia Höller

Als ich 2002 aus Aachen für mein Geographiestudium nach Bonn gekommen bin, habe ich mich in die Stadt und ihre Menschen verliebt.

Inzwischen sind meine beiden Söhne (5 und 8) in Bonn zur Welt gekommen, meine kleine Familie und ich sind hier fest verwurzelt. Das internationale Flair, der Rhein, die Siegauen, der Karneval … als echte Rheinländerin ist es mir nicht schwergefallen, hier heimisch zu werden.

Bis 2013 habe ich an der Universität Bonn zu Katastrophenvorsorge promoviert. Seit 2012 arbeite ich im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe als Referentin, um meine wissenschaftlichen Kenntnisse in die Praxis zu bringen. In diesen 10 Jahren habe ich wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kommunen, mit Hilfsorganisationen, der Wissenschaft, Unternehmen und natürlich mit Ländern und den Bundesministerien gesammelt. Gemeinsam mit diesen Institutionen konnte ich den Schutz Kritischer Infrastrukturen nach vorne bringen.

Doch wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen für den Schutz unserer Bevölkerung werden auf Landesebene festgelegt. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben wir alle gemerkt, wie wesentlich landespolitische Regelungen in so vielen Lebensbereichen für unseren Alltag sind. Ich möchte all mein Wissen und meine Erfahrung einbringen, um den Katastrophenschutz in NRW zu stärken, NRW für alle Menschen noch sicherer zu machen und dabei unsere Grundwerte von Freiheit und Bürger*innenrechte zu wahren.

Politik war schon immer meine Leidenschaft. Seit 2008 bin ich bei den Bonner GRÜNEN aktiv und bin seit 2018 Mitglied im Landesvorstand der GRÜNEN NRW. Dort hatte ich die Möglichkeit, Entscheidungen und Politik auf Landesebene eng zu begleiten und viele spannende und lehrreiche Erfahrungen zu machen. Als Ehrenamtlerin neben meinem Job und meiner Familie war das eine Herausforderung. Auch das hat mich geprägt: Gerade deshalb kämpfe ich dafür, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Hintergrund an Politik teilhaben können – egal, ob sie kleine Kinder betreuen, die Eltern pflegen, im Schichtdienst arbeiten oder derzeit keiner Erwerbsarbeit nachgehen.

Mein Antrieb ist die Vorstellung, dass wir unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Welt hinterlassen. Dafür müssen wir heute alle Weichen stellen: die Klimakrise bekämpfen, weniger neue Autobahnen und dafür mehr Radwege bauen, die Bedingungen für ein neues demokratisches Miteinander aller Menschen legen, die Vielfalt in unserer Gesellschaft zu einem wunderbaren Wert machen!

Diese Visionen bedeuten natürlich Veränderung und Wandel. Hin zu einer Politik, die sich am Leitprinzip der Vorsorge orientiert, die Politik nicht nur für morgen, sondern auch für übermorgen und die nächsten Generationen macht, die über die nächste Wahl hinausdenkt. Wir GRÜNE möchten für Sie, für uns alle, Sicherheit in diesem Wandel schaffen. Mit einer klaren Vision, die allem zugrunde liegt: dem klimagerechten Wohlstand für alle in NRW!

Julia Höller für den Süd-Westen Bonns

NRW Krisenfest machen

Die Zeit ist reif für eine vorausschauende und verantwortungsvolle Politik. Eine Politik, die die Verantwortung in der Pandemie nicht  abschiebt, sondern den Mut hat, alle Bürger*innen zu schützen. Entscheidungsträger*innen, die nicht tatenlos dabei zusehen, wie sich die Klimakrise weiter zuspitzt, sondern jetzt handeln und Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung umsetzen. Katastrophenvorsorge, Innere Sicherheit und Bildung sind das Herzstück unserer Gesellschaft und meiner Politik.

Die Klimakrise führt auch in Bonn dazu, dass die Sommermonate immer mehr zur Belastung werden. Schon heute erleben wir Hitzerekorde, bei denen wir in der Nacht keinen Schlaf finden und Sturzfluten, die in der Region zu katastrophalen Überschwemmungen führen. Solche Ereignisse lassen sich nicht verhindern, aber wir können dafür sorgen, dass wir bestmöglich darauf vorbereitet sind. Mit Bäumen, die Schatten werfen, öffentlichen Trinkwasserspendern und Regenrückhalteräumen, die Überschwemmungen verhindern. Wir können unser Land bereits heute so gestalten, dass es für das Morgen gewappnet ist. Damit aus Naturereignissen keine Katastrophen werden. Welche Stadt eignet sich dafür besser als Bonn, die Stadt, in der das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge sowie das Technische Hilfswerk angesiedelt sind? Sorgen wir gemeinsam dafür, dass NRW und Bonn Vorreiter im Bereich der Prävention und vorsorgenden Politik werden. Mit Städten, die resistenter gegen Hitze und Überschwemmungen sind, eine höhere Aufenthaltsqualität haben und in denen die Notfallpläne nicht in den Schubladen liegen, sondern eingeübt und im Ernstfall umgesetzt werden.

Eine Gesellschaft braucht dauerhafte Stabilität und Sicherheit, um sich entfalten zu können. Um dies zu gewährleisten, benötigen wir gut ausgebildete und ausgestattete Ordnungs- und Sicherheitsbehörden, die den Rechtsstaat schützen und gegen extremistische Strukturen vorgehen. Rechtsextremismus und Islamismus erfahren leider auch in Bonn noch zu viel Unterstützung. Der Staat muss entschieden gegen verfassungsfeindliche Strukturen vorgehen. Daneben braucht es Präventionsprogramme und vor allem gute Bildungsangebote, um dem Extremismus die Grundlagen zu entziehen. Zusammen mit einer starken Zivilgesellschaft können wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass wir in Vielfalt, Freiheit und Sicherheit leben können. In einem demokratischen Miteinander ohne Ausgrenzung und Diskriminierung.

Die Basis für ein solches demokratisches und gleichberechtigtes Miteinander ist ein gerechtes Bildungssystem. Ein Bildungssystem, in dem Schulen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch zu gesellschaftlicher Teilhabe befähigen. Dafür ist es unverzichtbar, dass Lernorte gut ausgestattet sind. Es darf für die Ausstattung der Schule keine Rolle spielen, ob sie in Medinghoven oder in der Südstadt steht. Im Gegenteil: Schulen mit besonderen Herausforderungen benötigen auch besondere Unterstützung. Das Bildungsniveau von Kindern darf nicht von Wohnort, Herkunft oder Geldbeutel der Eltern abhängen. Die Pandemie hat allen Familien gezeigt: Die aktuelle Landesregierung ist nicht in der Lage, einen zuverlässigen Schulbetrieb zu gewährleisten. Dabei sind es wieder die benachteiligten Kinder, die so ihrer Bildungschancen beraubt werden. Sorgen wir für Bildungsgerechtigkeit und geben wir allen Kindern die Möglichkeit sich zu entwickeln. Unterstützen wir sie dabei, dass sie für die Zukunft gerüstet sind.

Die Herausforderungen unserer Zeit – ob Klimakrise, Pandemie oder Bildung  – erfordern vorausschauendes und verantwortungsvolles Handeln. Eine Politik, die Probleme anpackt, noch bevor sie entstehen. Und eine Politik, die vor allem jene im Blick hat, die ihre Stimme nicht laut erheben können. Für eine Politik mit Weitsicht. Für alle.

© Sandra Then