Strategie

Der Klimaplan: Ziel und Strategie

Der Klimaplan hat ein Ziel: Für die Stadt Bonn soll bis zum Jahr 2035 Klimaneutralität erreicht werden. Das heißt, dass nur noch so viele Treibhausgase ausgestoßen werden sollen, wie Bonn zur Einhaltung des 1,5 Grad Budgets zusteht.

Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir eine Strategie. Der Bonner Klimaplan 2035 ist kein statisches Dokument mit festen Vorgaben, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Das heißt, es wird regelmäßig überprüft, ob wir den 1,5 Grad Pfad einhalten und falls nicht, können Empfehlungen und Maßnahmen entsprechend angepasst werden.

Der Klimaplan umfasst die Klimaneutralitäts-Strategie für die gesamte Stadt Bonn sowie das Arbeitsprogramm Klimaschutz für die Kernverwaltung, das den Zeitraum von 2023 bis 2025 abdeckt.

Die Theorie – Die vier Ebenen des Klimaplans

Der Klimaplan unterteilt sich in die folgenden vier Ebenen:

Ebene 1 – Handlungsfelder

Die Handlungsfelder basieren auf dem Klimaschutzgesetz und umfassen die folgenden sieben
Bereiche:

  1. Governance
  2. Gesellschaft
  3. Wirtschaft
  4. Gebäude
  5. Energie
  6. Mobilität/Verkehr
  7. Kompensation

Sie beschreiben auf übergeordneter Ebene, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Klimaneutralität zu erreichen. Hierbei werden Leitlinien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen festgelegt.

Ebene 2 – Handlungsschwerpunkte

Die Handlungsschwerpunkte beschreiben, welche konkreten Maßnahmen innerhalb der Handlungsfelder ergriffen werden müssen. Strategische Ziele werden formuliert und die wesentlichen Akteure und Zielgruppen in den Handlungsschwerpunkten benannt.

Ebene 3 – Maßnahmen

Auf dieser Ebene werden konkrete Maßnahmen definiert, wer sie umsetzt und bis wann sie umgesetzt werden müssen. Operative Ziele werden festgelegt, um den Klimaplan erfolgreich umzusetzen.

Ebene 4 – Aktivitäten

Die Aktivitäten beschreiben die direkten und indirekten Handlungsmöglichkeiten der Kernverwaltung der Stadt Bonn. Im Arbeitsprogramm Klimaschutz werden diese als Steckbriefe detailliert beschrieben. Hierbei wird festgelegt, wer für die Umsetzung verantwortlich ist, welche Akteure einbezogen werden müssen und welche Treibhausgasemissionen eingespart werden können. Ebenso werden Kosten und Zeitaufwände erfasst. Die einzelnen Projekte werden so schnell wie möglich ausgearbeitet, beschlossen und umgesetzt. Hierfür sind die nötigen Finanzmittel in Höhe von ca. 50 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre und entsprechende Stellen bereitgestellt.

Die Praxis – Unser Beitrag

Innerhalb der Handlungsfelder wurde berechnet, welcher Bereich wie viele Treibhausgase einsparen muss, um das 1,5 Grad Budget einzuhalten. Das hat gezeigt: Der größte Hebel liegt im Energiebereich, also dem Umstieg auf Erneuerbare Energien. Danach folgt der Gebäudesektor, wobei besonders die Sanierung von Altbauten eine große Rolle spielt. Auch der Bereich Mobilität ist sehr bedeutsam, wenn es um Einsparungen von Treibhausgasen geht. Hier setzen wir auf die Stärkung des Umweltverbunds, sprich öffentliche Verkehrsmittel (Bahn, Bus und Taxis), nicht motorisierte Verkehrsträger (Fußgänger und private oder öffentliche Fahrräder), sowie Carsharing
und Mitfahrzentralen. Wir müssen es zudem schaffen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, indem wir Dinge reparieren, teilen und tauschen.

All das erfordert neue Infrastrukturen und natürlich auch Verhaltensänderungen der Gesellschaft – es ist wichtig zu wissen: Die Klimakrise ist da, sie betrifft uns auch hier in Bonn. Mit dem Klimaplan wollen wir dafür sorgen, dass das Leben in unserer Stadt lebenswert bleibt und unseren Beitrag dazu leisten, dass das globale Klimaziel eingehalten wird. Um das zu erreichen, müssen wir alle an einem Strang ziehen.

Bonn steht mit seinem Ziel nicht alleine da – die meisten größeren Städte Deutschlands haben sich dem Kampf gegen die Klimakrise verschrieben. Je mehr Städte ihre Maßnahmen zum Klimaschutz umsetzen und je mehr positive Entwicklungen verzeichnet werden können, desto größer ist auch
unsere Vorbildfunktion auf internationaler Ebene. Wir tun unser Möglichstes, um eine lebenswerte Umwelt für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten!

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