Der Flughafenbus muss für alle nutzbar sein!

Mehr durch Zufall wurde bekannt, dass der Flughafenbus der Stadtwerke Bonn (SWB) für Menschen, die einen elektrischen Rollstuhl benutzen, grundsätzlich nicht zugänglich ist. Wie der General-Anzeiger Bonn in seiner Ausgabe vom 18. Januar 2017 berichtet, wurde einem Mitarbeiter des Bundesarbeitsministeriums „aus Sicherheitsgründen“ der Zugang zum Flughafenbus verweigert. Der Grund: Für elektrische Rollstühle, die nicht faltbar sind, hätten die SWB in den neuen Fahrzeugen der Flughafenlinie dafür eigentlich vorgesehenen Platz gestrichen und für die Beförderung von Gepäckstücken reserviert.

Dazu erklärt die sozialpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Bonn Dr. Annette Standop: „Es kann nicht sein, dass sich ein Verkehrsunternehmen einfach so dafür entscheiden kann, Menschen in elektrischen Rollstühlen auf einer einzelnen Linie nicht zu befördern. Die Begründung ist für die Betroffenen eine Ohrfeige. Die Benutzer von Faltrollstühlen müssen zudem auf einen normalen Sitzplatz umsteigen, und ihr Rollstuhl kommt zum Gepäck. Wenn man schon neue Fahrzeuge nur für diese Linie anschafft, warum dann nicht solche, die zusätzliche Gepäckfächer vorhalten? So wird ein technischer Mangel auf dem Rücken von Fahrgästen im Rollstuhl ausgetragen. Leider bleibt hier nur ein Schluss zu ziehen: Rollstuhlfahrer sind ganz grundsätzlich auf dieser Linie nicht nur Fahrgäste zweiter Klasse, sondern offensichtlich aus der Sicht des Betreibers im Idealfall gar keine Fahrgäste. Ich erwarte, dass das städtische Unternehmen hier umgehend nachbessert und eine schnelle Lösung findet. Notfalls müssen zwei Sitzreihen ausgebaut werden, um genug Platz für Gepäck weiterhin vorzuhalten. Dies ist technisch einfach möglich.“

 

 

Veröffentlicht am 19. Januar 2017 um 12:10 Uhr.