Bus und Bahn müssen über ausreichend Sitzplätze verfügen

Rolf Beu (GRÜNE), Bonner Planungsausschussvorsitzender und Gremienmitglied bei den Verkehrsverbünden NVR und VRS:

„Wer kennt sie nicht, die fast alltägliche Situation als Busfahrgast in der Hauptverkehrszeit: obwohl der Linienbus schon gut besetzt ist, versuchen Eltern mit zwei Kinderwagen, ein junger Mann mit Fahrrad und andere Personen mit mehreren großen Einkaufstüten einzusteigen. Ein Konflikt zwischen den Fahrgästen ist damit bereits programmiert.

Eine Lösung ist aber nicht einfach. Eine Vergrößerung der Freifläche in den Bussen zugunsten von Kinderwagen, Rollatoren, Fahrrädern und Gepäck ist nur möglich, wenn die Zahl der Sitzplätze spürbar reduziert würde. Dies würde vor allem zu Lasten der älteren Fahrgäste gehen, wie heute bereits am entsprechend umgebauten Bus erkennbar ist, den die Stadtwerke Bonn auf der Linie 632 zwischen Poppelsdorf und Venusberg einsetzen. Ein Mehr an Steh- und ein Minus an Sitzplätzen ist nicht im Interesse der Fahrgäste.

Fahrrad-Außenbestigungen und -Anhänger scheiden im Großstadt-Busverkehr zwangsweise aus. Für Radfahrende kann aber das Fahrradvermietsystem eine Lösung sein, das vorrangig an den größeren Haltestellen angeboten wird.

In den Stadt- und Straßenbahnen sind vergrößerte Freiflächen eher möglich. Dies ist in Bonn auch schon in den ‚zweiterstellten‘ Stadtbahnen Typ B erlebbar.“

Veröffentlicht am 8. Juni 2017 um 17:02 Uhr.