Bonn soll jetzt unbegleitete Minderjähre von Lesbos aufnehmen

Am 26.09.2019 ist Bonn dem Bündnis sichere Häfen beigetreten. Die GRÜNE Ratsfraktion hat den Beitritt befürwortet und unterstützt. Bislang hat sich die Bundesregierung aber nur dazu entschlossen 50 Kinder und Jugendliche von den Griechischen Inseln aufzunehmen. Die Bündnis-Städte haben ihre Bereitschaft bekundet, um mehr Minderjährige zu beherbergen.

Am Wochenende haben viele Bonner*innen mit kreativen Aktionen auf die Missstände auf den Griechischen Inseln aufmerksam gemacht, denn gerade jetzt, während der Corona-Pandemie, brauchen die Menschen dort unsere Hilfe! Wir in Bonn versuchen gerade mit dieser Pandemie zu leben und unsere sozialen Angebote so gut es geht aufrecht zu erhalten. Auch die Bonner*innen folgen den Tipps der Gesundheitsexpert*innen, um Corona einzudämmen.

Carlos Echegoyen, migrationspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion: „Die Menschen auf den Griechischen Inseln können diese Tipps, wie regelmäßiges Händewaschen und Abstand halten, aber nicht folgen. Die Zustände in den Lagern auf Lesbos sind erschütternd, denn dort existiert nicht mal eine durchgehende Wasserversorgung. Wenn dort die Corona-Pandemie einmal ausbricht, ist sie nicht mehr aufzuhalten. Gerade die Kinder und Jugendlichen, von denen viele ohne ihre Familien in den überfüllten Lagern leben, sind besonders gefährdet. Neben den katastrophalen hygienischen Zuständen ist die Gewalt dort ein großes Problem und viele der unbegleiteten jungen Menschen sind ihr schutzlos ausgesetzt.“

Der Vorstoß der Bundesregierung, nur 50 unbegleitete Minderjährige aufzunehmen, sei viel zu zaghaft.

„Deswegen fordern wir unseren Oberbürgermeister auf, noch einmal auf die Bundesregierung zuzugehen und die Bereitschaft zu signalisieren, dass Bonn bereit ist eine angemessene Zahl an Kindern und Jugendlichen von Lesbos aufzunehmen und wieder eine Perspektive zu geben. Gerade in Zeiten der großen Solidarität der Menschen währen der Pandemie in Bonn untereinander, sollten wir auch die europäische Solidarität intensivieren. Griechenland und die Kinder und Jugendlichen brauchen unsere Unterstützung“, unterstricht Carlos Echegoyen.

Veröffentlicht am 9. April 2020 um 10:00 Uhr.