Die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus soll an einen neuen Erinnerungsort ziehen: das ehemalige Kloster Endenich. Dafür hat der Rat am Montag den Weg frei gemacht. Die Verwaltung wurde beauftragt für den Umzug alles vorzubereiten.
Die Vorsitzende des Kulturausschusses, Ros Sachsse-Schadt, hat dazu eine Rede gehalten, die hier nachzulesen ist:
Zunächst möchten wir uns bedanken bei allen Beteiligten für die ganzen umfangreichen Vorarbeiten und Vorplanungen für dieses Projekt, beim ehemaligen Trägerverein der Gedenkstätte, bei der städtischen Verwaltung, dem Erzbistum Köln, dem Architekturbüro, dem Konzeptersteller und allen, die sich dafür ehrenamtlich und auch finanziell engagiert haben.
Seit etwas mehr als einem halben Jahr hat die Stadt Bonn die Trägerschaft für die Gedenkstätte übernommen und ist damit in die Verantwortung getreten, die notwendige Erinnerungsarbeit für eines der schrecklichsten und folgenreichsten Kapitel unserer Stadtgeschichte zu übernehmen.
In einem nächsten Schritt geht es nun darum, die Gedenkstätte im ehemaligen Kloster Endenich einzurichten, an dem Ort, wo 1941 Jüdinnen und Juden interniert wurden, zur Zwangsarbeit gezwungen und von hier aus im Sommer 1942 in die Vernichtungslager im Osten transportiert wurden.
Insgesamt haben hier 474 Menschen aus Bonn und dem Kreis in einem Ghetto Lager gelebt, ausgegrenzt und ihrer sämtlichen Freiheiten und Würde beraubt. Nur 13 Menschen haben dies überlebt.
Der Auftrag zur Aufarbeitung der Historie, zur Mahnung und Erinnerungsarbeit lässt sich an diesem authentischen Ort am besten erfüllen, wie in der Zusammenfassung und dem Konzept von Herrn Dr. Platz ausführlich dargestellt wird.
Das größere Platzangebot mit Seminar-und Schulungsräumen schafft künftig sehr viel bessere Voraussetzungen, Lernort zu sein für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, mit kritischem Blick auf gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche und soziale Entwicklungen.
Die Chance die Gedenkstätte an diesem besonderen Bonner Ort für Erinnerungskultur einzurichten, unterstützt mit Mitteln von Bund und Land, sollten wir wahrnehmen und dieser Beschlussvorlage unsere Zustimmung geben.
