Die Ratskoalition setzt sich für die Verkehrswende in Bonn ein und hat dazu schon zahlreiche Beschlüsse im Bonner Stadtrat gefasst.
Auf vielen Ebenen ist dieser Wandel bereits sichtbar oder wird er in Kürze sichtbar werden.
Aber warum setzt sich die Koalition so vehement für eine Verkehrswende ein, obwohl beispielsweise bei der Umwidmung des Cityrings und des Rheinufers Autofahrer: innen aktuell auf eine Geduldsprobe gestellt werden?
„Wir benötigen weniger Abgase in der Luft, weniger Lärm und viele Grünflächen mit Aufenthaltsqualität für die Menschen. Die über Jahrzehnte anhaltende Fokussierung auf das Auto hat sehr viel öffentliche Fläche in Anspruch genommen. Dies wollen wir an die Fußgänger: innen und Radfahrer:innen zurückgeben und somit gerecht aufteilen. Da Bonn eine flächenmäßig sehr begrenzte Stadt ist, können wir den Autoverkehr nicht weiterhin so massiv bevorzugen, wie es in der Vergangenheit geschah. Die neue Flächenverteilung ist ein Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger und macht unsere Stadt einfach lebenswerter“, so die Ratskoalition.
Die Verkehrswende ist auch vor dem Hintergrund des Klimawandels wichtig. Wir steuern auf langandauernde Hitzeperioden zu. Die physischen Belastungen sind damit bereits sehr hoch – Lärm und eine schlechte Luftqualität erhöhen den Stress der Menschen. Das soll vermieden werden.
Dass diese Umstellung Zeit braucht, bis die neue Verkehrsführungen wie z.B. die Umwidmung des Cityrings oder die Umleitung um die für den Autoverkehr halbseitige Sperrung des Koblenzer Tors herum flüssig laufen und sich Gewohnheiten ändern, zeigt die aktuelle Situation.
„Die vielen Anrufe, Mails und sonstigen Nachrichten, die uns von Bürger:innen erreichen, greifen wir auf, wo immer dies sinnvoll ist. Wir sind im ständigen Austausch mit der Stadtverwaltung und suchen nach Möglichkeiten, die Verkehrssituation, bzw. den Verkehrsfluss an Stellen mit neuer Verkehrsführung weiter zu verbessern. Wenn Verbesserungen nicht greifen, muss darüber nachgedacht werden, ob Maßnahmen zu einem anderen Zeitpunkt umgesetzt werden müssen.
Der Klimawandel erfordert ein Umdenken. Nachhaltigen Verkehrsmitteln wie Fahrrädern, Bussen und Bahnen, aber auch Fußgängerinnen und Fußgängern muss Vorrang gewährt werden. Aber natürlich müssen diejenigen, die u. a. beruflich auf das Auto angewiesen sind, sich damit auch fortbewegen können. Wir möchten die Mobilitätswende voranbringen und den Menschen keine Steine in den Weg legen. Daher sind wir dankbar für die konstruktiven Vorschläge der Bonnerinnen und Bonner.
Die Verkehrswende ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte für die Stadt. Es wird ein Zuzug von voraussichtlich 30.000 Menschen bis 2030 prognostiziert, verbunden mit einem großen Bedarf an Wohnraum und weiteren Arbeitsplätzen. Aus diesem Grund müssen wir den Verkehr so umbauen und planen, dass die Stadt keinen Verkehrsinfarkt erleidet. Durch die Verkehrswende erhöhen wir die Lebensqualität für alle Menschen in der Stadt“.