Resolution zum Mangel in der Geburtshilfe mit großer Mehrheit vom Rat angenommen – CDU enthält sich

Unser Ratsmitglied D. Jobst hat in der Ratssitzung am 27.10.2022 die Resolution der Koalition zur Geburtshilfe mit einem Redebeitrag eingebracht. Wir dokumentieren hier Teile seiner Ansprache:

„Mit der heutigen Resolution zur Geburtshilfe reagiert der Stadtrat der Bundesstadt Bonn auf einen eklatanten Mangel an Kreissaalbetten. Das Defizit resultiert aus einer sukzessiven Schließung von vier geburtshilflichen Abteilungen in Bonn und Umgebung. Zuvor waren es acht solcher Kreissäle. Seitdem kommt es immer wieder zu erschreckenden Odysseen von Frauen unter der Geburt auf der Suche nach einem Kreissaal und einer Hebamme. Für ein Land, das sich seit Jahrzehnten um eine sinkende Geburtenrate sorgt, ist diese Entwicklung schon bemerkenswert und sehr bedauerlich.

Einige haben im Vorfeld moniert, die Versorgung mit Krankenhausbetten Geburtshilfe sei doch Sache von Land und Bund. De jure haben sie damit beinahe recht. De facto trägt sich die Sorge schwangerer Frauen um eine sichere Geburt aber in unserer Stadt, in unserem Landkreis zu. Welche Stadträtin, welcher Ratsherr, will davor die Augen verschließen?

Ich bin sehr froh, dass die Vorlage zur heutigen Resolution 1:1 durch Aktivitäten unseres eigenen Gesundheitsamtes entstanden ist. Auf Anregung des Sozialausschusses und einzelner LokalpolitikerInnen hat bereits das zweite Treffen des Runden Tisches zur heutigen Formulierung geführt. Am runden Tisch treffen sich Hebammen mit betroffenen und schwangeren Frauen, Beratungsstellen, die Gesundheitsverwaltung, die Medizin und weiteren Engagierte.

Hier geht es zur Resolution:
https://www.bonn.sitzung-online.de/public/VO020?VOLFDNR=2008295&TOLFDNR=2028824

Veröffentlicht am 9. November 2022 um 12:31 Uhr.