Katharina Schweer, Grünes Verwaltungsratsmitglied von BonnOrange zum Thema Sperrmüll und Zero Waste:
„Über Abfallthemen wird in Bonn immer gerne diskutiert und auch in der Zeitung berichtet. Mal ist es Bioabfall, mal Pappe und Papier, und aktuell gerade mal wieder der Sperrmüll. Dabei liegt der Fokus mehr darauf, was wie und wie oft abgeholt wird oder auch nicht. Da gibt es sicher Optimierungsbedarf. Gerade auch beim Sperrmüll. In Ordnung finde ich schon, dass die festen Termine von vier auf drei pro Jahr reduziert worden sind. Denn im gleichen Zug sollte zusätzlich ein flexibler Termin auf Abruf angeboten werden, eigentlich ein guter Vorschlag. Dass dieser nun aber nur Eigentümer*innen und Vermieter*innen zur Verfügung steht, ist nicht nachvollziehbar. Andere Kommunen schaffen es auch, Termine auf Abruf für alle Haushalte anzubieten. Ein zusätzlicher, neuer Express-Service ist hier nicht wirklich ein fairer Ersatz. Wichtig ist für diesen auf jeden Fall, dass er für alle zugänglich, kostengünstig und einfach zu bestellen ist.
Was aber bei allen aktuellen Diskussionen um Abfall fehlt, ist eine Strategie für die Zukunft. Unsere Grüne Vorstellung ist ein Zero-Waste-Ziel für Bonn. Wir wollen erreichen, dass die Abfallmengen pro Person insgesamt wesentlich geringer werden. Und dass so viel wie möglich weiter verwendet und wieder verwertet wird. Da ist noch viel Potential. Auch beim Sperrmüll, wo ja oft auch noch gute Möbel und andere noch brauchbare Dinge entsorgt werden. Wie kann man diese gezielt einsammeln und einer weiteren Verwendung zuführen? Hier wollen wir dringend mit Stadt und BonnOrange klären, wie wir schnell erste Schritte auf den Weg bringen können. Der beste Weg wäre natürlich, keine kurzlebigen Gegenstände zu produzieren, sondern auf nachhaltige, langlebige Produkte zu setzen. Aber auch Tausch- und Verschenkbörsen, Flohmärkte, An- und Verkaufsportale sowie Repair Cafés tragen erheblich zur Abfallvermeidung bei. Und das nicht nur beim Sperrmüll, sondern zum Beispiel auch bei Kleidung, elektrischen Geräten oder Spielzeug.
Aktuell arbeiten wir an einer Zero Waste Strategie für Bonn und haben als kurzfristiges Ziel, dass das Restmüllaufkommen der Bonner Haushalte schon bald deutlich weniger wird.“
