Nachruf für Karin Robinet

Am 31. Juli starb unsere Fraktionskollegin Karin Robinet nach langer und schwerer Krankheit. Ihr Tod war nicht überraschend, und doch sind wir fassungslos und sehr traurig.

An Karin denken wir als eine starke, lebhafte und enorm engagierte Person. Als langjähriges Mitglied der Grünen hat sie sich über Jahrzehnte für grüne Politik eingesetzt und sich, wie es ihre Art war, nicht auf ein Thema begrenzt. Sie war über die Jahre hinweg Mitglied in der Bezirksvertretung Bad Godesberg, im Planungs- und im Sozialausschuss. Zusätzlich leistete sie als Aufsichtsratsvorsitzende der VEBOWAG einen großen Beitrag dazu, dass der geförderte Wohnungsbau in Bonn vorankommt und immer mehr den Anforderungen an Energieeffizienz und Klimaschutz entspricht. Das Kuratorium der Stiftung Bonner Altenhilfe leitete sie jahrelang mit hoher Kompetenz und sorgte dafür, dass die Unterstützung von Seniorinnen und Senioren in Bonn seitens der Stadt intensiviert und professionalisiert wird.

Als Volkswirtin hatte sie neben dem ökologischen immer auch einen ökonomischen Blick auf die Dinge und vertrat diesen mit Nachdruck und Kompetenz. Für viele von uns war sie ganz persönlich Ratgeberin, Mentorin, kritische und immer auch wertschätzende Wegbegleiterin. Mit ihrer offenen Art hat sie so manchen Neulingen den Einstieg in die politische Arbeit erleichtert. Und auch ihre Herzensprojekte profitierten von ihrer kompetenten wie auch hartnäckigen Unterstützung, wie beispielsweise der Garten für Demenzkranke in ihrem Pennenfeld, der nicht zuletzt durch sie zu einer grünen Oase der Begegnung für alte und junge, gesunde und kranke Menschen wurde.

In den letzten Jahren erlebte sie immer wieder erzwungene Auszeiten durch ihre Erkrankung. Karin hat sich sehr genau überlegt, wie sie ihr Leben nicht nur verlängern, sondern auch mit echter Qualität füllen könnte. Ihre Suche nach innovativen Therapien erkaufte ihr Zeit – quality time, nicht nur Tage, Wochen, Monate. Als deutlich wurde, dass sie vielleicht noch Zeit gewinnen könnte, aber nicht mehr Qualität, wie sie sie verstand, entschied sie selbstbewusst und klar, wie sie war, die onkologischen Behandlungen zu beenden und sich mit ihrem Mann, ihrer Familie und ihren Freunden auf das Ende vorzubereiten.

Es ist schwer, sich von jemandem zu verabschieden, den man so lange und gut kennt. Wir spüren schon jetzt, dass wir sie schrecklich vermissen.

Unsere Gedanken sind jetzt bei ihrem Mann und ihrer Familie.

Foto Karin Robinet
Veröffentlicht am 12. August 2023 um 10:00 Uhr.