Beueler Koalition befürwortet den Vorschlag der Verwaltung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Beueler Zentrum
BEUEL, 10. April 2024. In der heutigen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Beuel werden die nächsten Schritte zur Umgestaltung der Friedrich-Breuer-Straße beschlossen und über ihre langfristige Gestaltung beraten. In dieser ausführlichen Pressemitteilung liegt der Fokus auf der langfristigen Gestaltung. Die zugrunde liegende Vorlage kann öffentlich im Ratsinformationssystem ALLRIS eingesehen werden.
Silke Uckermann, Fraktionsvorsitzende der Beueler Grünen, erklärt zur Bedeutung des Projekts: „Die Friedrich-Breuer-Straße ist unsere zentrale Einkaufsstraße in Beuel. Aufgrund der diversen Angebote zum Einkaufen, Verweilen, Essen und vieles mehr ist sie von zentraler Bedeutung für Beuel. Als Beueler Koalition haben wir unseren Wählerinnen und Wählern eine Umgestaltung hin zu mehr Aufenthaltsqualität in Aussicht gestellt. Nun liegen die Pläne zur Umgestaltung in drei Varianten vor, die das Zentrum von Beuel für die nächsten Jahrzehnte nachhaltig verändern können. Es ist uns ein Herzensanliegen, dieses bedeutsame Thema für Beuel möglichst zukunftsfähig zu entscheiden.“
Zu dem Prozess der Beteiligung erklärt Achim Joest (Linke): „Bereits im Juni 2021 haben wir als Beueler Koalition das Projekt im Rahmen einer umfassenden Bürgerbeteiligung angeschoben. In verschiedenen Phasen wurden zunächst erste Wünsche und Forderungen der Bürgerinnen und Bürger und der Gewerbetreibenden identifiziert. Daraus resultierten Entwurfsskizzen, die anschließend in einer Planungswerkstatt konkretisiert wurden. In einer umfassenden Onlinebeteiligung konnten alle Menschen über die Skizzen und Ideen diskutieren und kommentieren. Aus den vielfältigen Rückmeldungen und Meinungen hat die Verwaltung drei ausgearbeitete Entwürfe erstellt, die nun der Bezirksvertretung zur Beratung vorliegen.“
Bezirksverordneter Alexander-Frank Paul (SPD) ergänzt zu den vorliegenden Varianten: „In den drei Varianten sind die unterschiedlichen Wünsche der Bevölkerung nach Veränderung repräsentiert. Variante 1 sieht eine weitreichende Neugestaltung gegenüber heute vor, während Variante 3 im Wesentlichen den Status Quo beibehält und Variante 2 sich dazwischen befindet. Die Verwaltung hat hier die heterogenen Wünsche der Menschen sehr ernst genommen und uns drei sorgfältig geplante Varianten vorgelegt. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zeigen eindeutig, dass eine große Mehrheit der Menschen die Aufenthaltsqualität und Begrünung als wichtigste Merkmale der Umgestaltung sieht, während der Autoverkehr in der Straße von nur etwa 15% der Menschen als wichtig oder sehr wichtig bezeichnet wurde.“
Die Verwaltung benennt in ihrer Vorlage eine eindeutige Präferenz der Varianten. Unter Berücksichtigung der Beteiligungsergebnisse sowie der Inhalte des Ursprungsantrags empfehle man den Beschluss von Variante 1 als Vorzugsvariante, heißt es in dem Dokument. Zwar weise diese Variante die voraussichtlich höchsten Kosten auf, stelle aber dennoch das bestmögliche Ergebnis dar.
Gerhard Baumgärtel, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen in Beuel, erklärt zu den weiteren Gründen für die Vorzugsvariante: „Als Beueler Koalition sprechen wir uns für Variante 1 aus. Diese kommt nicht nur unseren Vorstellungen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Umgestaltung aus dem Koalitionsvertrag am nächsten, sondern entspricht auch den Wünschen der meisten Bürgerinnen und Bürger aus dem Beteiligungsprozess. Im Fokus steht hier die Öffnung der Straße für Fußgänger:innen, indem wir den einkaufenden und flanierenden Menschen mehr Raum geben. Ein lebenswertes Stadtteilzentrum gelingt nur durch eine bessere Aufenthaltsqualität. Dazu wird der Autoverkehr auf die querenden Straßen reduziert und die Straße durch umfassende Begrünung und Sitzgelegenheiten in Kombination mit Außengastronomie maßgeblich aufgewertet. Mehrere Zählungen haben ergeben, dass nur etwa 15% der einkaufenden Menschen mit dem Auto kommen. Über 96% der Parkplätze im Beueler Zentrum befinden sich außerhalb der Friedrich-Breuer-Straße, sodass weiterhin zahlreiche Möglichkeiten bestehen dieses zu erreichen, wenn man auf das Auto angewiesen ist. Aber wichtig ist uns, dass egal ob man mit dem Auto einkaufen kommt oder nicht, die Umgestaltung hin zu mehr Aufenthaltsqualität macht die positiven Effekte der Verkehrswende für alle direkt spürbar.“
Petra Maur, Fraktionsvorsitzende der SPD, ergänzt zu der geplanten Umgestaltung: „Besonders wichtig ist für uns als Beueler Koalition auch, dass die Haltestelle Rathaus beidseitig barrierefrei ausgebaut wird. In Variante 1 wird in Abstimmung mit der Behindertengemeinschaft ein Geländer zum angrenzenden Fußweg geplant. Da beispielsweise bei Variante 3 ein barrierefreier Ausbau laut Verwaltung nicht möglich sei, ist diese Option für uns nicht tragbar. In der heutigen Zeit sollte die Frage nach einer barrierefreien Haltestelle überhaupt nicht zur Debatte stehen.“
Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer (Grüne) fasst die Position zusammen: „Die Beueler Koalition befürwortet, die Umgestaltung der Friedrich-Breuer-Straße im Sinne der Vorzugsvariante 1. Die Menschen in Beuel wünschen sich mehrheitlich eine solche Umgestaltung hin zu mehr Aufenthaltsqualität durch mehr Platz auf den Gehwegen, mehr Begrünung, deutlich mehr Sitzgelegenheiten und attraktiver Außengastronomie. Die ansässigen Gewerbetreibenden profitieren von einem attraktiveren Zentrum, dass dem Handel langfristig Perspektiven und Sicherheit eröffnet. Die Friedrich-Breuer-Straße ist das Herzstück Beuels und ist daher als ein Ort zum Einkaufen, Essen und Verweilen im Sinne der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig aufzuwerten.“
Achim Joest (Linke) führt zu den nächsten Schritten weiter aus: „Aufgrund der Komplexität und der Gleisverlegung nimmt die Umgestaltung viele Jahre in Anspruch. Dennoch möchten wir den Menschen vor Ort eine Vision zeigen, in welche Richtung sich das Beueler Zentrum entwickeln wird. Dazu beschließen wir als BV ein temporäres Verkehrskonzept in Kombination mit dem Projekt Stadtterrassen. Das bedeutet, dass wir bereits für diesen Sommer die Verkehrsführung probeweise anpassen werden und parallel dazu begrünte Stadtmöbel ausleihen. Durch die gleichzeitige Reduzierung des Autoverkehrs und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität können die Menschen direkt erleben, wie sich ein lebenswerteres Zentrum anfühlt. Dies steigert zusätzlich die Akzeptanz von Bürgerinnen und Bürgern, die einer Veränderung aktuell skeptisch gegenüberstehen.“