Ein Klimaviertel für Beuel-Mitte

Brotfabrik wird Mitmachzentrum für Veranstaltungen, Projekte und Beteiligung

BEUEL, 18. April 2024. In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Beuel haben wir als Beueler Koalition der Vorlage der Verwaltung zum Klimaviertel Beuel zugestimmt. Die Klimaviertel resultieren aus dem Bonner Klimaplan und sind für jedes Stadtviertel vorgesehen. In Beuel liegt der Fokus dabei auf drei unterschiedlichen Ansätzen: Zum einen sind Veranstaltungen und Aktivitäten zum Thema Klimaschutz vorgesehen, die maßgeblich von Bürgerinnen und Bürgern geplant und umgesetzt werden können. Zum anderen sollen durch finanzielle Unterstützung und Netzwerkbildung die Entwicklung zivilgesellschaftlicher Strukturen gestärkt werden.  Weiterhin ist ein Zukunftsforum als Beteiligungsformat für Bürger:innen geplant. Dieses stellt Beueler Nachhaltigkeitsthemen und andere Facetten des Klimaplans in den Fokus.

Fraktionssprecherin Silke Uckermann (Grüne) erklärt, warum die Verwaltung die Brotfabrik als Kooperationspartner vorgeschlagen hat: „Der Verein Kulturzentrum Brotfabrik e.V. ist Trägerverein für elf Kulturbetriebe und engagiert sich schon lange im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Darüber hinaus ist die Brotfabrik in Beuel sehr gut vernetzt und auch stadtweit im Bereich kulturelle Nachhaltigkeit bekannt. In der Vorlage der Verwaltung heißt es zudem, dass die großen und vielseitig nutzbaren Räumlichkeiten ideale Bedingungen bieten würden, in denen bereits jetzt Menschen zu unterschiedlichen Kulturangeboten zusammenkämen.“

„Ich kenne keine andere Beueler Institution, die eine solche Bandbreite an unterschiedlichen sozial-ökologischen und kulturellen Angeboten, sowie die dafür benötigten Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann. Bereits heute verfügt die Brotfabrik damit über eine Infrastruktur, die andere Institutionen erst schaffen müssten. Die Brotfabrik arbeitet zudem Hand in Hand mit vielen Beueler Vereinen und Häusern, wie z.B. dem Jungen Theater“, ergänzt Uckermann und führt weiter aus: „ Es ist sehr bedauerlich, dass die Opposition und allen voran Herr Rudolph (CDU) scheinbar gar nicht wissen, welches breite Bildungs- und Kulturangebot es in der Brotfabrik überhaupt gibt. Sonst gäbe es aus meiner Sicht keinen sachlichen Grund unsere Entscheidung die Brotfabrik als Mitmachzentrum zu etablieren so lautstark zu kritisieren. Uns hier eine unfaire finanzielle Bevorteilung der Brotfabrik vorzuwerfen ist wirklich lächerlich und zeigt, dass die CDU einfach kategorisch die Maßnahmen des Klimaplans ablehnt.“

Achim Joest (Linke) ergänzt: „Dass die CDU in der Sitzung in einem kurzfristigen Änderungsantrag das Beueler Rathaus in der Sache für geeigneter hält als die Brotfabrik, ist mir unverständlich.“ Es gehe bei dem Klimaforum um eine inhaltliche Trägerschaft und Koordination durch Kultur- und Bildungsangebote und nicht um die reine Bereitstellung eines Sitzungssaals. „Die Brotfabrik in Beuel zeigt einfach schon seit vielen Jahren Expertise in Umwelt- und Klimaschutzfragen, was sie seit dem Umbau 1986 immer wieder bewiesen haben. Deshalb ist sie als Standort für das Mitmachzentrum sehr gut geeignet“, erläutert Joest.

Zu weiteren Kooperationen schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage: „Ausgehend von diesem zentralen Punkt [die Brotfabrik] im Viertel soll zudem durch Kooperationen mit  weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur:innen bestehendes Wissen und Engagement in die Nachbarschaft und das umgebende Quartier getragen werden.“

Alexander-Frank Paul (SPD) über die Rolle der Brotfabrik: „Die Brotfabrik leistet einen zentralen kulturellen Beitrag für Beuel und wieso der Träger für das Beueler Klimaforum nicht geeignet sein soll, erschließt sich mir nicht. Die Verwaltung hat in der Sitzung der letzten Bezirksvertretung ausführlich die Fragen der Opposition beantwortet. Die Brotfabrik hat ausreichend Erfahrung bei der Ausrichtung von größeren Veranstaltungen. Die Rolle der Brotfabrik wird es sein, ein Netzwerk aufzubauen mit ganz vielen anderen kulturellen Akteuren aus Beuel. Da kommen natürlich viele Beueler Vereine und Institutionen wie das Junge Theater, die neue Filmbühne und viele weitere in Frage. So ein Klimaforum lebt schließlich auch von der Vielseitigkeit, aber die Koordination und das gestalterische Zentrum ist in der Brotfabrik einfach am besten aufgehoben.“

Veröffentlicht am 18. April 2024 um 15:00 Uhr.