Zugeparkte Gehwege auf der einen, langes Parkplatzsuchen auf der anderen Seite – insbesondere in den innerstädtischen Stadtteilen existiert aufgrund der Vielzahl an privaten PKWs eine hohe Nachfrage nach Parkmöglichkeiten. Neben der Stärkung von Bus und Bahn, Fuß- und Radverkehr, um die Zahl der privaten PKW möglichst zu reduzieren, braucht Bonn auch ein besseres Verkehrsmanagement in den Wohnvierteln. Deshalb wollen wir mit alternativen Parkangeboten und einer quartiersbezogenen Verkehrsberuhigung leisere, lebenswerte Wohngebiete mit mehr Platz für die Menschen schaffen. Hierzu hat die Koalition einen Antrag vorbereitet, welcher zum Ziel hat, Parkflächen von Supermärkten, Behörden usw. auch für Anwohnende nutzbar zu machen. Auch Quartiersgaragen sollen in Kooperation mit der Bonner City Parkraum verfolgt werden. Darüber hinaus sollen Maßnahmen getroffen werden, um Durchgangsverkehre zu vermeiden und Parkraum durch Einbahnstraßenregelungen vom Gehweg auf die Straße zu verlagern.
„Wir haben mit der Parkraumstrategie und den Anwohnerparkkonzepten bereits große Meilensteine vorgelegt, um das Parken in den Wohngebieten für die Anwohnenden zu verbessern. Wir denken dabei den Fußverkehr direkt mit und stellen dort, wo möglich, Gehwegbreiten von mindestens 1,50 (wieder) her. Das schafft Platz für Menschen auf den Gehwegen- damit alle auch mit Rollstuhl, Kinderwägen oder Rollator komfortabel unterwegs sein können und reduziert gleichzeitig den Parkdruck für Anwohnende.“ betont Rolf Beu, mobilitätspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion.
Gabi Mayer, mobilitätspolitische Sprecherin, stellt darüber hinaus fest: „Nicht jeder kann oder will Fahrrad und Bus und Bahn fahren oder zu Fuß gehen. Ich finde, es steht uns gar nicht zu, das zu beurteilen oder zu werten. Vielmehr gilt es, deren Bedürfnisse ebenfalls zu berücksichtigen und in die Planungen einzubeziehen. Uns ist es wichtig, dass wir alternative Parkmöglichkeiten in den Vierteln schaffen. Beispielsweise durch die Schaffung von Quartiersgaragen, die einen geringeren Platzverbrauch als offene Parkplätze haben. Von der Verwaltung wünschen wir uns hier deutliche Anstrengungen.“
„Wir verstehen, dass die Parkplatzsuche für viele Anwohner*innen eine große Herausforderung ist. Uns ist aber auch wichtig, dass wir besonders sparsam mit unseren knappen städtischen Flächen umgehen. Deshalb sehen wir großes Potential in der Kooperation mit Eigentümer*innen bereits bestehender Parkplätze. Oftmals fehlen am Abend und in der Nacht Stellplätze für Anwohnende, während die Firmen- und Supermarktplätze dann leer stehen. Das Potential gilt es zu heben.“ meint Karin Langer, mobilitätspolitische Sprecherin der Volt-Fraktion. „Für viele ist es ein wichtiges Anliegen, in den Vierteln wieder mehr Platz für Aufenthaltsqualität und die Menschen zu bekommen, wo bisher parkende Autos den Großteil des öffentlichen Raums belegen. Diese Leute darf man genauso wenig vergessen wie diejenigen, die auf einen Parkplatz im Umfeld ihrer Wohnung angewiesen sind.“ sagt Patrick Tollasz, mobilitätspolitischer Sprecher der Linksfraktion.