MVA-Erweiterung verbietet sich aus gesundheits- und umweltpoltischen Gründen!

?Wir halten den Ausbau der MVA aus grundsätzlichen Erwägungen für falsch,? sagte das GRÜNE Aufsichtsratmitglied Beate Bänsch-Baltruschat. ?Wir wollen keinen bundesweiten Mülltourismus nach Bonn organisieren.?

 

Die jetzt verworfene Planung zu Erweiterung würde nach Angaben der GRÜNEN erhebliche Mehrbelastungen für die Bonner Bevölkerung mit sich bringen.

 

Beate Bänsch-Baltruschat: ?Die so genannte 4. Linie hätte die Verbrennungskapazitäten der MVA um 2/3 erweitert. Damit wären auch die Emissionen um 2/3 gestiegen. Das halten wir gesundheits- wie umweltpolitisch gerade angesichts der bekannten Kessellage am Bonner Standort für die Bonner Bevölkerung für unzumutbar.?

 

Auch die derzeit diskutierte Idee, Müll als Ersatz für fossilen Brennstoff zu verwenden, ist für die GRÜNEN wenig überzeugend.

 

Müll ist schließlich kein unproblematischer Energieträger, da bei der Verbrennung Schwermetalle und Dioxine frei werden. Niemand würde auf die Idee kommen, mitten in Bonn ein neues Kohlekraftwerk zu bauen. Die GRÜNEN wiesen darauf hin, dass die MVA ursprünglich nur mit der Zweckbestimmung gebaut worden war, dort ausschließlich Bonner Hausmüll zu verbrennen.

 

Fraktionssprecher Karl Uckermann: ?Wir haben schon damals darauf hingewiesen, dass die MVA viel zu groß dimensioniert war. Die Entwicklung hat uns Recht gegeben. Heute wird in Bonn nur zu einem knappen Drittel Bonner Hausmüll verbrannt. Der Rest musste zum Teil sehr mühsam akquiriert werden: Bis heute haben die BonnerInnen das zweifelhafte Vergnügen, den teuerste Tonnenpreis in der MVA zu bezahlen und gleichzeitig den Belastungen der MVA ausgesetzt zu sein. Diese Politik wollen wir nicht weiterverfolgen.?

 

Auch die ökonomischen Erwartungen, die die Befürworter der Erweiterung erhoffen, halten die GRÜNEN für zweifelhaft.

 

Beate Bänsch-Baltruschat: ?Die Entwicklungen des Marktes sind derzeit kaum kalkulierbar, so dass die Erweiterung auch wirtschaftlich nach hinten los gehen kann.?

 

Wenn die Rechnung nicht aufgeht, gibt es zwei Möglichkeiten: Die mangelnde Auslastung der Verbrennungskapazitäten wird auf die Verbrennungsgebühren umgelegt oder Müll wird europaweit akquiriert. Beides können wir nicht vertreten.

 

Insgesamt halten die GRÜNEN einen Wettbewerb um die größten Verbrennungskapazitäten für den falschen Weg.

 

Beate Bänsch-Baltruschat: ?Wir setzen nach wie vor auf die Strategie der Müllvervemeidung, Das ist der umweltpolitisch der beste Weg und schont am effizientesten die Geldbeutel der Bürger?.

 

Veröffentlicht am 9. Februar 2006 um 00:00 Uhr.