Auch Bonn hat einen steigenden Anteil an Kindern, deren Muttersprache nicht deutsch ist.
Die Sprecherin der grünen Ratsfraktion Dorothee Paß-Weingartz:? Wir brauchen zum einen eine konsequente Sprachförderung von der Kita bis zur Schule, auf der anderen Seite belegt diese Studie auch, dass die frühe Aufteilung ins dreigliedrige Schulsystem die dieser Kinder besonders benachteiligt. Die einzige Schulform, die nicht nach der 4. Klasse selektiert, die Gesamtschule, ist in Stadt und Land ein ungeliebtes Kind. Und Bonn braucht seit langem die 4. Gesamtschule.?
In diesem Zusammenhang weisen die Grünen auf den Besuch des UN-Sonderberichterstatter Vernor Muñoz in der Gesamtschule Beuel hin, der feststellte, dass an dieser Schule die Integration von behinderten Kindern wie Kindern mit Migrationshintergrund besonders gelingt.
Auch die Aufhebung der Grundschulbezirke ist vor diesem Hintergrund als besonders kritisch anzusehen, denn die Bildung von ?Ghettoschulen? wird dadurch befördert.
Paß-Weingartz:? Sprachförderung ist ein wichtiger Schlüssel für mehr Integration, aber sie muss auch durchgängig sein. Im Haushalt haben wir dazu erste finanzielle Grundlagen gelegt. Aber ein Erfolg versprechendes Konzept seitens der Schulministerin für alle Schulformen liegt bis heute nicht vor.?
Die Studie belegt auch, dass Deutsch als Fremdsprache oder Zweitsprache und eine stärkere Orientierung des Unterrichts an den Herkunftssprachen die Chancen für Kinder mit Migrationshintergrund wesentlich verbessern können.
Nach Auffassung der Grünen steht Bonn als internationale Stadt besonders in der Verantwortung und sollte in der Förderung und Integration anderssprachige Kindern Vorreiterrolle übernehmen.
Paß-Weingartz:? Deshalb muss auch hier genau darauf geachtet werden, in welche Schulformen Migrantenkinder nach der 4. Klasse übergehen. Auch hier in Bonn geht der größte Prozentsatz dieser Kinder auf die Hauptschule, der geringste Anteil auf ein Gymnasium.?