Kopfnoten: Chance vertan, den Kopfnoten-Unsinn zu beenden

Weiterhin müssen Lehrerinnen und Lehrer viel Zeit und Energie in eine pädagogisch unsinnige Maßnahme investieren. Diese Zeit wäre für die Förderung der Schülerinnen und Schüler besser eingesetzt. Ziffernnoten für das Arbeits- und Sozialverhalten sind schädlich. Sie gaukeln eine objektive Bewertung nur vor. Mit unserem Gesetzentwurf haben wir Grüne uns für eine Rückmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten eingesetzt, die differenziert ist und den Schülerinnen und Schülern auch Entwicklungsmöglichkeiten zeigt. 

 

Gegen die Vorgaben des Schulministeriums haben die evangelischen Schulen erstritten, weiterhin keine Kopfnoten vergeben zu müssen. Die Freiheit der evangelischen Schulen muss ein Signal für alle Schulen in Nordrhein-Westfalen sein. Auch im Sinne der Eigenverantwortlichkeit von Schulen ist der Kopfnoten-Zwang nicht zeitgemäß.

 

CDU und FDP haben den grünen Gesetzentwurf abgelehnt, obwohl die sechs Kopfnoten auf den Zeugnissen selbst in den Koalitionsfraktionen umstritten sind. Änderungen sind absehbar, noch will die Landesregierung aber nicht über ihren Schatten springen. Das geht zu Lasten der jetzigen Schülergeneration, die sicherlich als einzige mit sechs Kopfnoten auf den Zeugnissen durchs Leben geht. Wie beim Zentralabitur zögert Schulministerin Sommer auch bei den Kopfnoten zu lange.“ 

 

Veröffentlicht am 20. Juni 2008 um 00:00 Uhr.