Werner Rambow, stellvertretender Vorsitzender des Lärmschutzbeirates am Verkehrslandeplatz Hangelar und Fraktionsvorsitzender der Grünen in Beuel: „Vor zwei Jahre haben die Stadträte von Bonn und St. Augustin (Mehrheitsanteilseigner der Flughafengesellschaft Hangelar) durch Bürgeranträge angeregt beschlossen, zwei Lärmmessstationen einzurichten. Dann fing eine Verzögerungstaktik ohnegleichen an. Die Vertreter des Rhein-Sieg-Kreises im Aufsichtsrat setzten die dreimalige Vertagung durch und verlangten ein weiteres Gutachten. Es wurde ein Gutachten zur wirtschaftlichen Bedeutung Hangelars erstellt – Thema verfehlt! Und nun sagen die Vertreter des Rhein-Sieg-Kreises Ja zu den Lärmmessstationen, verweisen es aber an die Städte Bonn und St. Augustin zurück, die die Finanzierung übernehmen sollen. Lärmmessungen sollen also nicht von den fliegenden Verursachern, sondern von den lärmgeplagten Bürgern und Anwohnern bezahlt werden!“Dr. Detmar Jobst, stellvertretender Aufsichtsrat des VLP Hangelar und Mitglied des Stadtrates in Bonn:„Die Beschlüsse der Gesellschafter Bonn und Sankt Augustin zur Einrichtung von Lärmmeßstationen wurden über 24 Monate beinahe zu Tode verhandelt. Als Gegenreaktion bekräftigte der Bonner Umweltausschuss gestern einstimmig den Bürgerauftrag zur Lärmmessung. Nun werden die Gesellschafter wg. der erhöhten Kosten über eine Finanzierungsmöglichkeit oder ein Leasing mit der Flughafengesellschaft sprechen müssen. Im Zuge dessen wird geprüft, warum die Messangebote sehr viel teurer als veranschlagt ausgefallen sind. Über einen Lande-Pfennig der Piloten zur Finanzierung wird mit der Bezirksregierung zu verhandeln sein. Falls es bis zum 30.06. zu keiner Einigung kommt, könnte der Bonner Rat seine Gesellschafter zu einer Lösung verpflichten. Da Bonn nahezu 50% der Gesellschaftsanteile besitzt, wäre dies so gut wie eine Entscheidung, wenn ein weiterer Gesellschafter, z.B. St. Augustin, mitzieht.“Doro Schmitz, grüne Stadtverordnete aus Holzlar / Hoholz: „Das Maß ist voll. Lärmgeplagte Anwohner wollen sich auf Dauer weder erneut vertrösten noch verschaukelt lassen. Schon hört man die Forderung, als Reaktion auf die verschleppte Einrichtung der Lärm- Messstationen die Anzahl der Starts am Verkehrslandeplatz so lange einzuschränken, bis die Inbetriebnahme der Messstationen erfolgt ist.“Werner Rambow: „Bei den Lärmmessungen geht es darum, die tatsächliche, aber von interessierter Seite bagatellisierte Lärmbelastung nachzuweisen. Die entsteht durch die zahlreichen Überflüge, nicht durch einen errechneten Dauerschallpegel! Überflüge passieren an Schönwetter-Tagen nicht dutzend-, sondern hundertfach in der Nähe des Flughafens! Allerdings könnte das Geld für die Messstationen auch gespart werden, wenn stattdessen umgehend verbindliche und effektive Maßnahmen zur Eindämmung des Fluglärms ergriffen würden: Einschränkungen der Flüge an Wochenenden und Feiertagen, Nutzung von Abflugkorridoren, Verbot der reinen Platzrunden-Flüge und regelmäßige Kontrollen durch die verantwortliche Flugaufsichtsbehörde.“