Zur Lärmstudie des Fraunhofer-Institutes im Auftrag der Geers-Stiftung, der zufolge Bonn die viertlauteste deutsche Großstadt ist, erklärt der Stadtverordnete und Mitglied des Umwelt-Ausschusses Dr. Detmar Jobst (Grüne) :
„Wir begrüßen diese verdienstvolle Studie, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein auch in unseren Augen akutes Problem verstärkt. Der Entwurf für einen Lärmaktionsplan für die Bundesstadt Bonn ist hier hinreichend aussagekräftig: Über 43.000 Menschen in Bonn sind tagsüber von Straßenverkehrslärm >55 dB betroffen, über 54.000 ertragen tagsüber Schienenlärm der Bahn >55 dB, nachts sind es an Straßen über 27.000, an der Bahn knapp 14.000.
Unserer Meinung nach muss in der Lärmbekämpfung stärker zusammengearbeitet werden. Für den Lärm der Bahn ist der Bund verantwortlich, für viele Straßen der Landesbetrieb Straßen NRW, für den Fluglärm das Regierungspräsidium, für die Ahndung vor Ort die städtischen Ordnungsbehörden. Für die Erarbeitung einer kommunalen Maschinenlärmsatzung müssen ein halbes Dutzend Ämter befasst werden. Die zuständigen Verwaltungen müssen hier stärker interdisziplinär arbeiten und sich mehr für die aktive Beteiligung der unter dem Lärm leidenden Bürgerinnen und Bürger interessieren und öffnen.
Wir sind bereit diese dicken Bretter zu bohren.
Wir unterstützen die Bonner Bürgervereine und Bürgerinitiativen, die mehr Lärmschutz an und auf den Bonn umgebenden Autobahnen fordern.
Wir unterstützen die Bürgervereine und Bürgerinitiativen die eine Verringerung des Fluglärms am Flugplatz Hangelar und am Flughafen Köln/Bonn fordern. Dazu haben wir bereits entsprechende Ratsbeschlüsse herbeigeführt. (Beschluss zu Köln/Bonn und Beschluss zu Hangelar)
Wir unterstützen die Bürgerinitiativen im Rheintal, die lärmmindernde Modernisierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn fordern.
Wir arbeiten derzeit an einer kommunalen Satzung zur Begrenzung und Verringerung von Maschinenlärm (u.a. im Garten- und Landschaftsbau).
Wir haben uns und der Verwaltung klare Ziele gesetzt, den Verkehrslärm insgesamt durch eine Stärkung von Fußgängern, Radverkehr (Verankerung von „Fahrradhauptstadt 2020“ im Haushalt) ÖPNV sowie geräuscharmer Elektromobilität zu verringern.“