Am 09. August 2023 kam der Arbeitskreis Mobilität zu seinem monatlichen Treffen zusammen, um sich vertieft mit dem Thema der städtischen Mobilitätswende zu befassen. Im Zentrum der gemeinsamen Diskussion stand das Thema „Mobilität und Einzelhandel“. Dabei sollte der Blick auf den Einzelhandel und die Innenstadt gerichtet und die Frage gestellt werden, welche Bedarfe und Herausforderungen für eine Mobilität der Zukunft in diesem Bereich bestehen.
Um die verschiedenen Perspektiven im kontroversen Bereich der Mobilitätswende fundiert betrachten zu können, teilte sich der Arbeitskreis in zwei Arbeitsgruppen auf. Die erste Gruppe betrachtete die Positionen verschiedener Interessenvertretungen wie Einzelhandelsverbänden und Industrie- und Handelskammern sowie Studien zu verkehrsberuhigten Innenstädten. Eine zweite Gruppe erarbeitete Positionen für eine Transformation der Mobilität der Innenstädte, die Bedarfe des Einzelhandels besonders berücksichtigt. Nach einer einstündigen Arbeitsphase wurden die Ergebnisse präsentiert und rege diskutiert.
Die Gruppenarbeit verdeutlichte, dass in den veröffentlichten Positionen vieler Interessenvertretungen der motorisierter Individualverkehr weiterhin im Zentrum steht und der unmittelbaren Erreichbarkeit des Einzelhandels mittels des Autos oberste Priorität eingeräumt wird. Dies folgte der Annahme, dass Kund:innen weiterhin überwiegend auf das Auto zurückgriffen und andere Verkehrsmittel demgegenüber in den Hintergrund träten. Diese Annahme wurde im gemeinsamen Austausch kritisch reflektiert. So zeigen eine Reihe von Studien, dass sich bereits heute ein Großteil der Kund:innen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Nahverkehr fortbewegt.
Darauf aufbauend wurden gemeinsam Visionen einer Mobilitätswende entwickelt, die eine lebenswerte Innenstadt mit den Bedarfen des Einzelhandels verbinden. Es wurde deutlich, dass es hierfür ausreichend Ladezonen für die Gewerbetreibenden bedarf und eine barrierefreie Anreise für alle Menschen ermöglicht werden muss. Dem ÖPNV kommt für Anreisen aus dem Umland eine zentrale Rolle zu. Für Menschen, die bei der Anreise auf einen PKW angewiesen sind, muss eine Anbindung von Parkplätzen bis zur Innenstadt gegeben sein um innerstädtische Verkehre möglichst autofrei gestalten zu können. Innenstädte können zu Orten werden, die Menschen jeden Alters zum Verweilen einladen und bequemes und sicheres Einkaufen ermöglichen.
Der intensive Austausch zeigte, dass viel Handlungsbedarf besteht. Dabei gilt es, die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen und gemeinsam eine zukunftsgerichtete Mobilitätswende der Innenstädte zu realisieren. Von zentraler Bedeutung ist dabei, gemeinsam ein positives Bild der Innenstadt zu zeichnen.
