Geänderte Platzrunde und Abflugkorridore von Hangelar oft nicht eingehalten

Zur aktuellen Diskussion um die Fluglärmbelastung von Hangelar erklärt Werner Rambow, stellv. Bezirksbürgermeister in Beuel und Mitglied des Lärmschutzbeirates am Flugplatz Hangelar:

 

Die Flugplatzgesellschaft des Verkehrslandeplatzes Hangelar plant die Anschaffung eines mit einem GPS gekoppelten Laserfernglases. Damit soll die Einhaltung der inzwischen verbindlichen Platzrunde und der Abflugkorridore überwacht werden. Die Flugplatzgesellschaft will in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Bonn, die das Personal stellen sollen, die für die Überwachung zuständige Bezirksregierung unterstützen. Ich befürworte jede Maßnahme, die zur Verminderung des vermeidbaren unnötigen Fluglärms beiträgt.Bei mehreren Ortbesichtigungen im Laufe der letzten zwei Wochen habe ich beobachtet, dass nur etwa ein Drittel der Flugzeuge die geänderte Platzrundenführung zwischen Geislar, Vilich und Vilich-Müldorf tatsächlich einhält. Auch der empfohlene Abflugkorridor über die Siegaue wird selten eingehalten. Die Autobahn 565 sollte der äußere südliche Rand des Abflugkorridors sein. Offensichtlich orientieren sich die abfliegenden Flugzeuge aber an der A 565. Damit werden die Lärmmindernden Effekte durch die Platzrundenänderung und die Einhaltung des Abflugkorridors nicht erreicht und besonders Geislar wird weiter unnötig durch vermeidbaren Fluglärm belästigt.Interessanterweise änderte sich das Flugverhalten ganz schnell, wenn mich die ersten Flieger mit Lärmmessgerät und Fernglas ausgerüstet bemerkten:  Keine 10 Minuten dauerte es, bis die Platzrunde exakt geflogen wurde. Allerdings änderte sich dieses Flugverhalten wiederum mit einer Verzögerung von etwa einer Stunde, wenn ich die Bobachtung öffentlich erkennbar einstellte und mich in den Sichtschutz von Bäumen oder der Autobahnunterführung begab.In den letzten Wochen erreichten mich verstärkt Beschwerden über die Zunahme von Fluglärm aus Schwarzrheindorf, Vilich, Bechlinghoven, Holzlar und dem Beueler Süden. Auch aus Bad Godesberg erreichten mich inzwischen Beschwerden über eine deutliche Zunahme des Fluglärms. Anwohner, die größtenteils seit vielen Jahren dort wohnen,  beschweren sich, dass der Fluglärm in der letzten Zeit durch tief fliegende Flugzeuge und Hubschrauber stark zugenommen hätte. Ich befürchte, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen werden, um den Fluglärm auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Ob verstärkte Kontrollen mit dem neu angeschafften Fernglas viel bewirken, bleibt abzuwarten. Die Aufstockung der Flugaufsicht am Verkehrslandeplatz Hangelar durch zwei neue Stellen der Flugaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf hat bisher wenig bewirkt.

 

Veröffentlicht am 16. September 2011 um 00:00 Uhr.