Zu den gestrigen Veröffentlichungen der Verwaltung zur Flüchtlingsunterbringung in Bonn erklären für ihre Koalitionsfraktionen im Rat die Fraktionsvorsitzenden Dr. Klaus-Peter Gilles (CDU) Brigitta Poppe und Peter Finger (Grüne) :
„Es war höchste Zeit, dass in der Verwaltung alle Dezernate und Fachämter bei der Lösung der großen Probleme der Flüchtlingsaufnahme zusammenarbeiten. Wir sind froh über die großen Anstrengungen, die Oberbürgermeister Sridharan hier unternimmt. Wir, d.h. die ganze Stadt, stehen unter großem Handlungs- und Zeitdruck, wenn es darum geht aktuell 150 Menschen in der Woche neu in Bonn aufzunehmen und menschenwürdig unterzubringen. Dafür gibt es keine einfachen Lösungen und auch keine Patentrezepte. Niemand kann mit den aktuellen Vorschlägen und Maßnahmen der Verwaltung glücklich sein. Bessere Vorschläge sind ihr und uns immer willkommen und werden ernsthaft diskutiert und untersucht. Diesem Versprechen unseres OB schließen wir uns vollinhaltlich an. Unser Ziel muss es sein, alle in Frage kommenden Handlungsoptionen zu prüfen und zu bewerten. Wir müssen vor allem zu Lösungen kommen, die nachhaltig und wirtschaftlich vertretbar sind und die auch unseren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber zumutbar sind. Als Stadt, die selber enorme finanzielle Probleme hat und auch bereits für unsere Bürgerinnen und Bürger schmerzhafte Einsparungen vornehmen musste, stehen wir in einer besonderen Verantwortung. Wir müssen unseren Bürgerinnen und Bürgern offen sagen, welche finanziellen Belastungen wir als Stadt zu tragen haben. Auch angesichts der Notlage ist für uns klar, dass wir verantwortlich mit öffentlichem Geld umgehen müssen. Deshalb muss bei den millionenschweren Anschaffungen und Investitionen immer eine seriöse Berechnung der Wirtschaftlichkeit erfolgen. Nach den von der Verwaltung vorgelegten Zahlen ist die preiswerteste und integrationsfreundlichste Unterbringung von Flüchtlingen die in familiengerechten Wohnungen, und gerade nicht in teuer zu bewirtschaftenden Massenunterkünften. Deshalb brauchen wir möglichst schnell Wohnbaumaßnahmen. Dieser Aufgabe werden wir uns gemeinsam mit der Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern stellen. Das können wir nicht von heute auf morgen schaffen, hierfür brauchen wir Zeit und vor allen Dingen schnell bebaubare Flächen. Dies ist eine ganz besondere Herausforderung, derwir uns stellen müssen.Wir brauchen hierfür aber auch deutlich mehr Hilfe von Bund und Land. Denn alleine können wir es nicht schaffen.